Autor. Thomas Berger, Herausgeber: Ingo Cesaro

Am Lebensfaden. 88 Haiku

Erscheinungsjahr: 2015

2015, Kronach, 48 Seiten, Papier: Werkdruck 100 g/qm, 2,2faches Volumen, Umschlag: handgeschöpfter Karton aus Nepal mit eingeschöpften Wollfäden, Durchstichbindung, nummerierte Auflage von 50 Exemplaren, 18,00 EUR, nur über den Verfasser zu beziehen: autor.thomasberger@gmail.com

Inhalt:

Weitere Informationen

Textproben, Inhaltsverzeichnisse, Bibliographische Angaben, Bezugsquellen (Nicht alle Elemente gleichzeitig vorhanden)

In dem bibliophilen Band „Am Lebensfaden“ versammelt der Autor Thomas Berger eine Auswahl seiner in mehreren Jahren entstandenen Haiku.

Erscheinungsjahr: 2015

Rezension

Thomas Berger, Am Lebensfaden.88 Haiku, hrsg. von Ingo Cesaro, Umschlag: handgeschöpfter Karton aus Nepal mit eingeschöpften Wollfäden, Bleisatz, Durchstichbindung, 50 nummerierte und signierte Exemplare, Kronach, Neue Cranach Presse, 2015.

Das Buch ist (nicht nur äußerlich!) eine Kostbarkeit. Die Emphase etwa, mit der der Autor den Frühling begrüßt, wirkt absolut ansteckend:
Reglos war der Teich. Doch nun schlängeln sich Molche hinauf und hinab.
Seid mir willkommen wie den Bienen und Hummeln, Salweidenkätzchen!
Im zeitigen Lenz schenkst du, mutige Amsel, vierfaches Leben. (S. 15)

Wie so oft im Haiku und in aller Poesie, die in besonderer Weise der sinnlichen Wahrnehmung vertraut, spielt das Moment der Erinnerung eine Rolle, die sich kraftvoll vergegenwärtigt: Noch einmal Kind sein in den Kamillewiesen: Insel der Ostsee. (S. 23)

Eine leise Wehmut ist unumgänglich, die alles Schöne im Vergänglichen grundiert weiß: Leuchtende Blumen, Ähren neigen sich im Wind. Komm noch nicht, Abend! (S. 23)
Oktobersonne. Zwei Admirale gaukeln über dem Fallobst. (S. 33)

Der beschwörende, apotropäische Gestus des Ersteren korrespondiert einer grundsätzlichen Haltung der poetischen Anrufung: Wie schön du jetzt bist, entkleidete Baumkrone, vor blauem Himmel! (S. 39)

Bliebe noch zu sagen, dass der Haiku-Dichter als ein Mensch der Jahreszeiten ein Meister darin ist, nuancierte Übergänge wahrzunehmen und zu benennen: Dem Regen lauschen, der sich bergwärts verwandelt: Schneeflockenstille.

Rüdiger Jung

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