Auf der langen Busreise von Moskau nach Sankt Petersburg wechseln rechts und links der Fernstraße Wiesen, Felder, Kiefern- und Birkenwälder. Hier und da sehen wir an sumpfigen Stellen Gruppen abgestorbener Bäume, die dürr und kahl emporragen. Und immer wieder kommen wir an dörflichen Ansiedlungen vorbei. Kleine Holzhäuser, »Isbas« genannt, meistens blau und grün, vereinzelt auch braun und gelb gestrichen, säumen den Straßenrand.
Davor scharren Hühner im Sand, knabbern Ziegen an Sträuchern, und manchmal liegt auch eine Kuh nahe der Straße im Gras.
Was aber vor allem unsere Aufmerksamkeit erregt, sind die alten Frauen mit weißen, schwarzen oder bunten Kopftüchern, die, geduldig am Straßenrand sitzend, für wenige Kopeken auf Kisten und Schemeln Früchte und Gemüse feilbieten: Mal ist es ein Trinkglas voll Stachelbeeren oder Himbeeren, mal ein Schüsselchen mit Äpfeln, mal eine Handvoll Erbsenschoten, ein paar Gurken oder ein Bund Möhren – jede dieser verhutzelt dahockenden Alten hat selten mehr als eine Sorte Obst oder Gemüse anzubieten, immer in sehr kleinen Mengen.
Das russische Kreuz
auf der Kirchturmspitze
leuchtet im Abendlicht.