auf Touristenpfaden
durch die Großstadt
im Anschlag das Handy
Ich bin mit zwei Japanerinnen in Barcelona unterwegs. Das letzte Mal, dass ich hier war, ist 30 Jahre her. Die Stadt hat sich sehr verändert. Nicht von ungefähr kommt es seit einiger Zeit immer wieder zu Protesten gegen die Touristen. Ich dolmetsche ein wenig vom Spanischen ins Englische und zurück, erkläre dies und das über Spanien und Katalonien und versuche, die Blicke der Japanerinnen vom Smartphone-Bildschirm wegzulenken. Wir haben bereits die Sagrada Familia besichtigt und kommen auf dem Weg von der Plaça de Catalunya ins Gotische Viertel am Corte Inglés vorbei. Unter dem schützenden Vordach des großen Kaufhauses haben zwei Obdachlose ihre Schlafsäcke ausgebreitet. Eine meiner Begleiterinnen fragt: „Why do they not get rid of them?“ Etwas in mir krampft sich zusammen und ich erwidere mit kaum verhohlenem Entsetzen: „What do you mean – get rid of them?“ Die Fragestellerin, der meine Irritation nicht entgangen ist, versucht den Fauxpas auszubügeln: „I mean for the tourists.“