Ein kurzer, steiler Weg bringt mich vom Eschbachtal hoch zum Trimmpfad im nahen Mischwald. Dort lasse ich die unerträgliche Schwüle eine Zeit lang hinter mir. Zu anstrengend sind mir heute diese Turngeräte. Früher, als unsere Jungs noch klein waren, hatten wir dort immer großen Spaß. Nur den Schwebebalken, den wage ich. Geschafft!
Wenigstens einmal, ohne daneben zu treten.
Unerwartet stehe ich dann vor einer riesigen Ameisensiedlung. Sechs Burgen mit einem stattlichen unteren Durchmesser und einer Höhe, die fast meiner Größe entspricht. Lange schaue ich dem emsigen Treiben zu. Ein scheinbar heilloses Durcheinander, und doch hat alles seine Ordnung hier.
Weiter geht es durch eine kleine, feuchte Senke hindurch, ein paar Schritte hoch zum Waldrand und schon fällt mein Blick auf eine große Bergwiese. Dort erwarten mich, so weit das Auge reicht, Wegwarten, Schafgarben und duftender Thymian. Unzählige Schmetterlinge und Insekten tummeln sich. Mein Wanderweg führt mitten durch dieses Paradies.
Und plötzlich höre ich mich laut singen: „Geh aus mein Herz und suche Freud …“
heimwärts –
ein Sträußchen Himmel
in Händen