Es ist noch dunkel, als ich morgens die Bahnunterführung passiere, die zu meinem Abfahrtgleis führt. Dort sitzt er wieder, wie jeden Morgen an glei- cher Stelle, hingekauert auf einem Bündel – ein älterer Mann vor gefliester Wand. Eine Neonröhre flackert. Der Mann spielt Akkordeon, den Kopf leicht geneigt, nicht frei von Hingabe, sein Oberkörper wiegt sich vor und zurück, bald seitlich. Er ist in eine bunte Decke gehüllt und trägt fingerlose Handschuhe. Zu seinen Füßen liegt ein Hund, der grau ist wie der Herr im Anzug, der vorübergeht. Ich höre eine Weise, die ich nicht kenne, nie hör- te, sie ist fremdländisch, kommt wohl von weit. Ich höre die fremde Weise und weiß … sie wird mich begleiten bis in die Nacht.
Abschied nehmen
der Stille
Ankunft