Klaus-Dieter Wirth

Der Ruf des Hototogisu

Erscheinungsjahr: 2019

Klaus-Dieter Wirth, Neuphilologe, veröffentlicht seit 1995 Haiku, Essays und andere Artikel zu diesem Genre insbesondere im internationalen Bereich. Er ist Vorstandsmitglied der DHG (Deutsche Haiku Gesellschaft) und aktives Mitglied weiterer Haiku-Gesellschaften (AT, NL/BE, FR, ES, GB, US) mit regelmäßigen Beiträgen für deren Zeitschriften, Mitherausgeber des dt.-engl. Internet Magazins Chrysanthemum. Seine Haiku und zahlreiche andere Veröffentlichungen erschienen in fünf Sprachen.

ISBN: 9783962331559

Inhalt:

Rezension

Rezension von Eleonore Nickolay
Die Rezensentin reiht sich zufrieden ein in den Kreis derer, die Klaus- Dieter Wirth wiederholt baten, seine Grundbausteine des Haiku in einem Buch zusammenzufassen. Als ich Ende 2012 das Haiku für mich entdeck- te, stieß ich bald darauf im Archiv der DHG-Webseite auf Wirths Ab- handlungen, in denen er in anschaulicher Weise sowohl die klassischen japanischen Grundelemente des Haiku vorstellt als auch Stilfiguren, wie sie uns aus unserer eigenen okzidentalen Poetik vertraut und durchaus auch im Haiku anzutreffen sind. Diese damals verfügbaren Grundbausteine habe ich mir ausgedruckt und in einem Ordner abgelegt. Er ist bis heute Bestandteil meiner persönlichen Haiku-Bibliothek geblieben.
Nun haben wir die ersten zwanzig Grundbausteine mit zahlreichen Haiku-Beispielen von weit über 900 Autoren aus dem In- und Ausland in einem handlichen und angenehm übersichtlich gestalteten Buch vorliegen. So wurde die Anordnung der Haiku vereinheitlicht: Auf die japanischen Basisbeispiele folgen nun immer die deutschsprachigen, niederländischen bzw. flämischen, dann – in doppelter Anzahl, nämlich zwölf – diejenigen aus dem englischen Sprachraum, gefolgt von französischen Haiku und schließlich noch sechs aus anderssprachigen Ländern. Die fremdsprachi- gen Beispiele bezieht Wirth dabei aus seiner unermüdlichen Lektüre renommierter Haiku-Zeitschriften wie Frogpond und Modern Haiku in den USA, Haiku Canada Review in Kanada, Blithe Spirit in Großbritannien, Vuursteen in Belgien und den Niederlanden, Gong in Frankreich und Hojas en la acera in Spanien, sowie diverser internationaler Anthologien und Einzelveröffentlichungen befreundeter Haiku-Dichter und -Dichterinnen. International wohl bekannt und gut vernetzt beschränkt sich im Übrigen Wirths Bemühen um das Haiku nicht auf Lesen und Übersetzen. Der Neuphilologe ist in sieben internationalen Haiku-Gesellschaften aktives Mitglied, schreibt Essays und hält Vorträge und hat sich selbstverständlich auch als Haiku-Dichter national wie international einen Namen gemacht. Gäbe es einen Preis für die Verdienste um das Haiku, Klaus-Dieter Wirth würde er zweifellos zukommen.
Den Umschlag des bemerkenswerten Buches schmückt eine Illustration des japanischen Kuckucks (hototogisu) von Ion Codrescu, dem vielen SOMMERGRAS-Lesern und DHG-Mitgliedern wohlbekannten und international anerkannten rumänischen sumi-e-Meister. Weiterhin haben wir während der Lektüre das Vergnügen, zwanzig seiner Haiga zu entde- cken oder wiederzuentdecken. Sie leiten jeweils über zum nächsten Grundbaustein und dienen dabei nicht allein der Auflockerung des Textes, sondern jedes Haiku der Haiga ist jeweils selbst ein Beispiel für den behandelten Grundbaustein.
Den Grundbausteinen stellt Klaus-Dieter Wirth lobenswerterweise ein Kapitel voran, in dem er einerseits die traditionellen Grundkomponenten des Haiku resümiert und andererseits dessen Wesensmerkmale aufzeigt, wie sie sich aktuell darstellen. Den Haiku-Kenner wird es auch hier erfreuen, alles Grundwissen einmal in einem Buch gesammelt vorzufin- den, und den Haiku-Neuling führt es gleich auf den richtigen Weg der Erkenntnis, was es mit diesem wundersamen kleinsten Gedicht der Welt auf sich hat.
So haben wir es hier mit einem veritablen Haiku-Handbuch zu tun, wobei das elf Seiten lange Literaturverzeichnis am Schluss zusätzlich einen wahren Schatz birgt an guter Haiku-Primär- wie -Sekundärliteratur und Links zu seriösen Haiku-Internetseiten.
Den aufmerksamen SOMMERGRAS-Lesern und -Leserinnen wird es nicht entgangen sein, dass in unserer Zeitschrift bereits 37 Grundbausteine erschienen sind. Sie können sich freuen: Als Fortsetzung ist ein zweiter Band ab Grundbaustein 21 vorgesehen.
Ich habe ihn schon auf meine Wunschliste für das nächste Jahr gesetzt und da bin ich sicher nicht die einzige!

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