11. August 1999. Mit der Tram auf den Zürichberg, die letzten Meter zu Fuß bis zu einer großen Wiese nahe am Wald, auf der sich bereits einige hundert Menschen erwartungsvoll versammelt haben. Die Stadt liegt im Kernschatten, aber der Himmel ist bewölkt.
Sie kommt schleichend, die Sonnenfinsternis, es dämmert. Dann reißen die Wolken auf und mit einem Mal verstummen die Vögel. Langsam schiebt sich der Mond vor die Sonne. Die Erde hört auf, sich zu drehen. Die Zeit steht still. Gedanken an ein altes Gedicht: „Es war, als hätt der Himmel die Erde still geküsst.“ Einige Minuten später beginnen die Vögel wieder zu zwitschern.
20. März 2015. Norddeutschland. Mehr als fünfzehn Jahre sind vergangen.
Sonnenfinsternis
ein großer Schatten und die Welt
ist aus dem Lot