Leipzig im März. Ich begleite meinen Autor durch die Messehallen. Die Botschaft seines Landes hat ihn eingeladen, sein preisgekröntes Buch, das nun auch auf Deutsch erscheint, vorzustellen. Eine Abenteuergeschichte von Träumen und Sehnsüchten, Liebe und Tod, in der eine Fadosängerin und ein Akkordeonvirtuose das Lissabonner Publikum bezaubern.
Die Termine sind eng getaktet: Radiointerview, Podiumsgespräch, Buch- vorstellung mit Lesung, Begegnung mit einem Leseklub, noch ein Termin im Ü-Wagen eines großen Senders … Ich mag die bescheidene, unaufgeregte Art, wie der Schriftsteller auftritt. Authentisch in einer Welt der Selbstdarsteller.
Endlich ist der trubelige Messetag zu Ende. Ins Gespräch vertieft, gehen wir zusammen durch die Fußgängerzone zu Auerbachs Keller. Plötzlich hält mein Begleiter inne. Er zückt seinen Geldbeutel, bückt sich und wirft einige Münzen in einen geöffneten Akkordeonkoffer.
Straßenmusik
vorbeihastende Schritte
ein Kind bleibt stehen