Schon ungewohnt verschneit lag der Marktplatz am ‚Alten Rathaus’ unter den Glitzerkristallen des überraschend gefallenen Schnees Mitte März. Windböen trieben sie vor sich her, und es schien, als kehrte ein sibirischer Winter erneut zwischen die Häuser, fegte die Gassen leer und Dünen in die Vorgärten der alten Stadt. An den Häuserfronten lagen die Fenster im warmen Licht, nur gelegentlich gingen da und dort die Lampen aus, um einem romantischen Kerzenschein zum Flackern zu verhelfen. Die Weite des Rathausplatzes blieb nahezu unbelebt, wenn nicht ein Herrchen und sein Hund ihren Abendausgang, in Eile um die Ecken biegend, noch zu erledigen gedachten.
Geräumige Zeit –
am flackernden Kaminholz
wartet der Krimi
Wie durch einen Filter punkteten die Straßenlampen eine Linie in die Nacht, die nunmehr kaum begangen wurde. Zu kalt brach der Winter unter die Sohlen des schon ausgewählten Frühjahrschuhwerks, zu beißend für die neu gepflanzten Kübelsetzlinge zwischen den Säulengängen. Der Schnee lag wattebauschig auf dem jungen Blattwerk, als wollte ein Maler seine Zeichnung mit Kreideweiß höhen.
Mit zunehmender Dunkelheit leuchteten die Fassaden unter einem magischen Licht heller auf, und ihre Dächer tauchten nahezu im Anthrazit des Himmels in ein schemenhaftes Nichts.
Ein Präludium von Orgeltönen aus der Thomaskirche kräuselte seinen Weg durch die klirrende Nacht, während windverspielt zartes Flockenrieseln durch die Gassen stob.
Bücher am Kamin
schnell noch den Rest lesen –
‚Buchmesse Leipzig