Regnerischer Augusttag am Wattenmeer. Auf der Deichkrone. Im Voranschreiten sich gegen den NORDWESTWind stemmen, einmal mehr, einmal weniger, je nach Deichverlauf.
Kurz vor Niedrigwasser schimmert das flache Wasser über dem Wattboden blaugrau.
Auf dem Watt nur einige sich bewegende Menschenumrisse gegen die offene See, gegen die tief hängenden Wolken, durch die ab und zu die Sonne blinkt, sich ein Stück blauer Himmel zeigt. Der in weiten Kurven verlaufende Priel steht noch bis zum Rand voll Wasser.
Nach einer starken Böe auf dem Gras der Deichböschung schräg abwärts gehen, unten weiterwandern. Links der das Watt begrenzende Steinwall, rechts der grüne Deich. Das Watt inzwischen fast trocken, darauf die spiraligen Schlickauswürfe der Wattwürmer und das Rillenmuster des zurückgewichenen Wassers. Auch im Priel sinkt das Wasser.
Mir begegnen, mich überholen nur wenige Menschen. Ein Kind lacht. Ansteckend.
Erreiche die metallene Weg- und Deichabzäunung zur Schafweide. Gehe durch das Gatter. Die Schafherde zusammengedrängt vor dem Wind. Auf dem Steinwall und im Gras kleine Wollbüschel, gebleichte Hölzer, Reste von Tauwerk aus Hanf, auch aus Polyester, rostrot, türkisfarben.
Da weht eine Flaumfeder über das Gras hin –
Eine Flaumfeder
im stürmenden NORDWESTWind –
strecke die Hand aus