Peter Janßen (in: Sommergras84)

Ort

Ein heißer Tag Ende Mai. Ich besuche das ehemalige Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau in Polen und betrete das Gelände durch den Eingang links neben dem »Tor des Todes«.
Stacheldrahtzäune, kilometerlang, umgrenzen und zerteilen den Lagerbereich. Hölzerne Wachttürme ragen in gleichmäßigen Abständen auf. Rechts die Holzbaracken. In diesen Pferdeställen vegetierten und verreckten Menschen, zusammengepfercht auf harten Pritschen. In der Latrinenbaracke zwei Reihen kreisrunder Löcher. Dort hockten sie, von
Durchfall geplagt, dicht nebeneinander, ohne trennende Wände. Die meisten Baracken sind verbrannt oder zerfallen. Nur die Schornsteine, einige hundert, stehen noch.
Die Eisenbahnrampe zwischen den Schienensträngen. Ich kenne die Fotos: SS-Männer in Herrenmenschenpose, Alte, Kinder, Kranke und Schwangere für die Gaskammer selektierend. Hier auf der Rampe, hier passierte es.
Ich gehe weiter, die Schienen entlang. Links erstreckt sich das Frauenlager. Backsteinbauten, gut erhalten. Dort schliefen, litten, in engen dreistöckigen Kojen, die weiblichen Häftlinge auf fauligem und stinkendem Stroh. Am Ende der Schienen die Ruinen der gesprengten unterirdischen Kleiderablage, der Gaskammer und des Krematoriums II.
Die Trümmer zum Teil von Wildkraut überwuchert. Hunderttausende wurden hier mit Zyklon B, einem

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Erscheinungsjahr: 2009

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