Claudius Gottstein (in: Sommergras109)

Wandel

Pfadlos geht es, über Steine balancierend, zum Fuß des Berges. Auf dem Weg stoßen wir auf ein Grab. Mitten in dieser Landschaft ein paar Holzbretter, die einige Gebeine umgeben. Wer liegt hier? Was hat er hier gemacht? Wie lange liegt er hier schon? Wir ziehen ohne Antworten weiter. Den Berg hinauf wird der Untergrund einfacher zu laufen. Insgesamt bewältigen wir ungefähr vierhundert Höhenmeter. Auf dem Plateau angekommen weht der Wind kalt um den Steinmann. Um uns herum Gletscher, Fjorde und Berge. Das Inlandseis am Horizont verschmilzt mit den Wolken. Direkt unter dem Gipfel ein vollständig zugefrorener See. Risse breiten sich spinnennetzartig auf dem Eis aus. Dieser Anblick vermischt sich mit Bildern der Erinnerung. Vor neun Jahren war dieser See wie mit dem Lineal geteilt. Die nördliche Hälfte war aufgetaut und nur die südliche mit Eis bedeckt. Ganz eisfrei und in der Sonne funkelnd lag er vor drei Jahren unter mir. Ich klopfe die Schneereste des Aufstiegs von meinen Gummistiefeln und setze mich in den Windschatten eines Felsens…

Rückkehr
Das alte Grab
wieder verändert

[rating_form id="4"]

Als  » DHG-Mitglied kannst du einen Daumen hoch hinterlassen. 

Erscheinungsjahr: 2015

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Ut elit tellus, luctus nec ullamcorper mattis, pulvinar dapibus leo.