Conrad Miesen (in: Sommergras102)

Zeitensprung

Ein wenig außerhalb der ‚ewigen Stadt’ erreichen wir nachmittags die Via Appia Antica, jene römische Straße, welche Kaiser Appius Claudius 312 n.Chr. eröffnete und die bis heute weitgehend im originalen Zustand erhalten ist.

Alte Pflasterung.
Der Wind in den Zypressen
flüstert noch wie einst –

‚Kann man die Distanz von Jahrtausenden ausradieren?’ fragt sich der Wanderer auf einer mystischen Reise, die uralten Steine betastend und mit einer Fingerspitze die Fugen entlangfahrend, als wären es Lettern einer rätselhaften Schrift. Der Blick schweift über die CampagnaLandschaft, die schon auf Goethe so nachhaltig wirkte, und verweilt nur hier und da bei den Grabmälern seitlich des Weges.
Rundbauten, Monumente, von denen aus die Toten den glorreichen Legionen der Cäsaren nachsahen. Lebende und Entschlafene in friedlicher Eintracht – wohl doch nicht so ganz in jenen Zeiten, als die Christen unweit der Via Appia Antica ihre Gänge in die Erde trieben, um sich der grausamen Verfolgung zu entziehen und ihre Verstorbenen in Nischen und Kammern zu bestatten.

Kleine Öllichter
erhellen die Schattenwelt –
Ein Fisch an der Wand

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Erscheinungsjahr: 2013

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