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 Ageku, der Abschlussvers einer Kettendichtung. Diese letzte Strophe beschreibt einerseits das Ende der Sequenz, andererseits wird ein künftiges Geschehens vorweggenommen (z.B. ein Wiedersehen). In der klassischen Renga/Renku-Dichtung (z.B. Kasen)  ist das ageku in derselben Jahreszeit angesiedelt wie im vorhergehenden Frühlings(blüten)-Vers – also im Frühling. Mit ‚Frühling’ kann ganz allgemein der Frühling, die Frühlingsmitte oder der Frühlingsausgang angesprochen werden. In moderneren oder zeitgenössischen Renga/Renku-Dichtungen (z. B. Shisan) sind aber auch andere Jahreszeiten beschrieben. Sogar ageku ohne Jahreszeit (Verschiedenes) sind keine Seltenheit. Was auch immer gewählt wird, das ageku sollte eine Spiegel-Funktion zum hokku in Form einer Zusammenfassung, Grußformel oder einen optimistischen Ausblick anbieten. Um all diese Anforderungen an ein ageku erfüllen zu können, ist der Autor weitgehend von den strengen Regeln des Anschlusses, des Sprunges und der Verschiedenartigkeit, die für alle anderen Strophen gelten (das hokku ausgenommen), befreit. Die Komposition des ageku ist deshalb, wie beim hokku, eine besondere Ehre. Der Poet, der das hokku, den Eingangsvers, geschrieben hat, sollte nicht auch das ageku, den Abschlussvers, schreiben. Haijin, ehrenvolle Bezeichnung für einen vollkommenen Haiku-Poeten in Japan. Im deutschsprachigen Raum ist hingegen Haiku-Dichter oder Haiku-Poet die korrekte Bezeichnung für Haiku schreibende Dichter. Hankasen oder „Halbkasen“, Form der Renga/Renku-Dichtung mit 18 Strophen. Hokku, Startvers der Renga/Renku-Dichtung. Das japanische Haiku entwickelte sich aus der Tanka-Dichtung (tanka bedeutet kurzes Gedicht oder Lied mit Anmut). Als man begann, das Tanka von zwei Autoren zu schreiben, nannte man es tan renga, was so viel bedeutet wie kurzes Kettengedicht. Das tan renga wurde im Laufe der Zeit weiter gedichtet: dieselben oder weitere Autoren hängten Strophe an Strophe und das renga, das Kettengedicht, entstand. Der Ehrengast, in der Regel ein durchs Land ziehender Renga-Meister, hatte die Ehre, den Startvers, das hokku, der gemeinsamen Kette zu schreiben. Dieser Vers konnte – im Gegensatz zu allen anderen folgenden Versen – geschrieben sein, ohne auf eine vorhergehende Strophe Bezug nehmen zu müssen und etablierte sich als eigenständige Versform – später entwickelte es sich zum haiku. Hyakuin, Form der Renga/Renku-Dichtung mit 100 Strophen. Jûnicho, Form der Renga/Renku-Dichtung mit 12 Strophen. Jûsanbutsu, Form der Renga/Renku-Dichtung mit 13 Strophen. Kasen, die beliebteste Form der Renga/Renku-Dichtung mit 36 Strophen. Die Gesamtstruktur eines Kasen besteht aus drei Teilen: der Einleitung, dem Prolog oder der Ouvertüre (6 Strophen) – (jo)  dem Hauptsatz, der Entwicklung oder Erweiterung (24 Strophen) – (ha) und dem Schluss, der Folgerung oder dem Epilog (6 Strophen) – (kyû). Bestimmte Verse haben besondere Namen oder sind für besondere Themen reserviert. Zum Beispiel gibt es drei Vers-Positionen innerhalb des Kasen, die dem Mond und zwei, die den Blüten – traditionell den Kirschblüten – gewidmet sind. Andere Strophen beschreiben den Lauf durch die Jahreszeiten, erzählen von der Liebe oder beziehen sich auf freie Themen. Das Renga/Renku wird von „Anschluss und Orts- bzw. Szenenwechsel“ („link and shift“) regiert. Kigo (jap. 季語, dt. Jahreszeitenwort), spezielle Wörter oder Phrasen, die in Japan bzw. im jeweiligen Land  allgemein mit einer bestimmten Jahreszeit in Verbindung gebracht werden. Das erlaubt eine Ökonomie des Ausdrucks, die besonders in den sehr kurzen Formen der japanischen Poesie, wertvoll ist, um die Jahreszeit zu kennzeichnen, in der das Gedicht oder der Vers angesiedelt ist. Kukai, ein Haiku-Treffen interessierter Haijin, auf dem die Teilnehmer der Runde im ersten Schritt Haiku schreiben i.a. zu einem vorgegebenen Thema. Im zweiten Schritt werden die Haiku gesammelt und anonym aufgelistet. Im Teil drei vergibt jeder Teilnehmer (nach einem vorgegebenen System) Punkte für die Texte (außer für seinen eigenen). Im letzten Schritt  werden die Punkte für jedes Haiku gezählt, die Haiku besprochen und die Verfasser genannt. Mittlerweile hat sich der Name Kukai auch für virtuelle Haiku-Treffen im Internet  eingebürgert, die nach demselben Prinzip ablaufen.  Dabei ist  entweder ein Oberthema für die einzusendenden Haiku vorgegeben oder ein Kigo, das im Haiku enthalten sein soll. Matsuku, Unterstrophe eines Tanka mit 7-7 Moren. More oder Mora (lat. mora, Zeitraum), japanische Lauteinheit, Mehrzahl: Moren. Die Moren sind alle gleich lang und tragen weniger Information als Silben in europäischen Sprachen. Die japanische Dichtung ist nicht silbenzählend, sondern quantisierend. So kann z.B. der Vokal a zwei Moren ausmachen oder n eine More repräsentieren. Jede Mora wird in Kana (= jap. Schriftzeichen) durch jeweils ein Zeichen wiedergegeben und gilt in der Poesie als rhythmische Einheit. Die Pioniere des deutschsprachigen Haiku und Tanka haben noch irrtümlicherweise die japanische Struktur der Moren ein zu eins auf unsere Silbenstruktur übertragen. Nijûin, Form der Renku-Dichtung mit 20 Strophen. Renga(jap. 連歌), ist ein traditionelles japanisches Kettengedicht. Es hat sich aus dem Tanka und danach aus dem tan renga entwickelt. Es ist heute in seiner zeitgenössischen Ausprägung auch unter dem Begriff Renku bekannt. Bestimmte Verse haben besondere Namen oder sind für besondere Themen reserviert. Zum Beispiel gibt es Vers-Positionen innerhalb der Kettendichtung, die dem Mond und zwei, die den Blüten – traditionell den Kirschblüten – gewidmet sind. Andere Strophen beschreiben den Lauf durch die Jahreszeiten, erzählen von der Liebe oder beziehen sich auf freie Themen. Das Renga/Renku wird von „Anschluss und Orts- bzw. Szenenwechsel“ („link and shift“) regiert. Dabei werden die unterschiedlichsten Arten der Verlinkung bzw. der Prinzipien der Strophenverbindungen einerseits und Prinzipien der Progression (das Vorwärtsschreiten) und das Prinzip der Diversität (der Veränderung von Themen und Eigenschaften) beachtet. Saijiki, eine Sammlung bzw. ein Verzeichnis von Jahrezeitenwörtern (kigo), die in einem traditionellen Haiku verwendet werden. Senryū (jap. 川柳), eine dem Haiku sehr ähnliche japanische Gedichtform. Während das traditionelle japanische Haiku  mehr der Natur zugewandt ist, befasst sich das japanische Senryū mit dem seelischen Erleben, mit dem Persönlichen, dem Emotionalen. Shisan, Form der Renga/Renku-Dichtung mit 12 Strophen. Shishi, Form der Renga/Renku-Dichtung mit 16 Strophen.

Haiku-und Tanka-Auswahl Juni 2020

Es wurden insgesamt 261 Haiku von 96 Autoren und 59 Tanka von 27 Autoren für diese Auswahl eingereicht. Einsendeschluss war der 15. April 2020. Diese Texte wurden vor Beginn der Auswahl von

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»Einunddreißig«, Mai 2020

Liebe Tanka-Freundinnen und Tanka-Freunde, die Mai-Ausgabe von Einunddreißig ist jetzt online! Neben einer Auswahl von 23 Tanka gibt es auch wieder zahlreiche Sonderbeiträge, u. a. eine Vorstellung der Tanka-Autorin Rika Inami. Wir

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European Kukai

EUROPEAN KUKAI 2020 (#3/23)         Dear Haiku Friend, We invite you to the European Kukai 2020 (#3/23). This is the third annual edition and twenty third counting quarterly edtions in 2013-2017

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Albatross 33

Albatross Haiku Magazine of Constanţa Haiku Society, no. 33 Dear haiku friends, we inform you – until 15 May, we can wait materials for Albatross nr. 33: haiku, haiga, tanka, tanrengga, renku,

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Chrysanthemum 27

Die Frühjahrsgabe, Chrysanthemum Nr. 27, das Internetmagazin für Formen moderner Dichtung in der Tradition japanischer Kurzlyrik, steht nun im Netz.  Neben Haiku, Senryû, Tanka, Haiga, Foto-Haiku, Tanka-Bilder, Haibun und Tanka-Prosa gibt es

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ahaiga

www.ahaiga.ch Die neue Ausgabe von ahaiga geht am 08.04.2020 online. Autoren/Autorinnen sind eingeladen fürs neue Quartal max. 2 Haiga einzusenden. Wir bitten darum, über die Homepage einzureichen. Wegen verschärften Datenschutzes werden wir

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Haiku-und Tanka-Auswahl (für SOMMERGRAS 129)

Liebe DHG-Mitglieder und Haiku-Freunde, Wer bis jetzt noch keine Haiku/Tanka für die kommende Haiku-und Tanka-Auswahl (für SOMMERGRAS 129) eingeschickt hat, kann dies jetzt noch nachholen. Am 16. 4.2020  nimmt die Jury ihre

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Haiku-International Nr. 146 (März 2020)

Ausgewählte Haiku Übersetzungen der Haiku: eine Zusammenarbeit von Emiko Miyashita, Claudia Brefeld und Eva Moering »Hier können Idee und Hintergrund zu diesem Projekt nachgelesen werden.

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