Alle Dinge haben ihre Zeit, so heißt es. Es gibt eine Zeit zum Suchen und eine Zeit zum Verlieren, eine Zeit zum Behalten und eine Zeit zum Zusammennähen, eine Zeit zum Schweigen und eine Zeit zum Reden.
Alle Dinge haben ihre Zeit, so ist es auch mit der Vertrautheit. Ab und an verlasse ich das Haus eine Stunde eher als gewohnt. Blicke ich dann die Häuserblöcke entlang, zähle Stockwerk um Stockwerk ab, wirkt das Muster der erleuchteten Fenster ungewohnt. Geschlossen die Geschäfte, leer die Gassen, abwesend
die bekannten
Gesichter der Fremden
im Bus,
deren Namen man nicht kennt, doch deren Anblick eine Art Geborgenheit vermittelt. Bleibt die Stadt mit ihren Gebäuden und Straßenzügen auch die gleiche, scheint es, als beträte man eine andere Wirklichkeit, die weder Vergangenheit noch Zukunft ist, sondern jenseits aller gängigen Vorstellungen von Zeit. Merkwürdig vertraut, aber
näher – das spür ich – lässt mich
diese Stadt nicht kommen,
bleibt sie stets durch den unsichtbaren Vorhang jener einzelnen Stunde versperrt, dessen Rauschen hier und da nur von einem Außenstehenden vernommen werden mag.