Es ist mir egal, wie ich nach Japan komme. Das wirkt überhaupt nicht belastend und der Gedanke ermüdet mich nicht. Das beruht darauf, dass mir bewusst ist, was ich dort gemacht hätte. Ich sah mich sehr deutlich, dort in der Ferne, an einem frühen Tag unter der Morgenröte. Genau in dem Augenblick, wenn dieser feuerrote Ball allmählich im Tageslicht aufgeht.
Gern würde ich vom Weg abkommen. Im Dickicht fände ich einen stärkeren Stock, aus irgendeinem schon getrocknetem Ast. Völlig ausreichend, um neben den Signalen, die mich über die Beine erreichen,
ähnliches auch in der rechten Handfläche zu spüren, während ich in dieser den Stab leicht umklammere. Oftmals hätte ich ihn aus einer in die andere Hand geschwungen. Mein Wunsch ist es, die Klippe zu erreichen, die sich über die Talmulde gebeugt, wie eine natürliche Gebirgsterrasse erscheint. Dort, genau an dieser Stelle stehend, versuche ich, an einem Tag oder vielleicht in einem Moment, alle 4 Jahreszeiten zu erleben.
Ich war nicht allein zuwege. Mein Begleiter, von dem ich nicht weiß, ob er vor mir zum Hügel aufgebrochen ist oder ob ich ihn verfolge. Vielleicht schwebt er über mir – mein Gedanke. Mein poetisches Erlebnis.
Ein bunter Schmetterling. Er wusste es, sich in meiner Nähe einzufinden, als ob er geahnt hätte, dass er mir ein wertvoller poetischer Gedanke sein werde.
Verfolge ich ihn oder er mich oder vielleicht kann ich ihn nicht einholen?
Beide haben den Wunsch, schneller zur Klippe zu gelangen.
Wird dies alles nur ein Traum für mich sein, dachte ich, während ich den Schmetterling beobachtete, wie er machtvoll über die Talmulde flattert? Dennoch, wenn die Bewegungen seiner bunten Flügel von meinen Gedanken verfolgt werden, ist es so, als wäre ich ein weiterer Schmetterling neben ihm über der Talmulde.
Wir sind zusammen. Bin auch ich ein wenig Schmetterling geworden?
Klippe, Tal, Hügel, Gebirge sind für uns beide geschaffen.
Etwas Machtvolleres als mein Wesen führt mich an, ich folge dem, bis hin zu unerreichbaren Weiten und unüberschaubaren Höhen. Die Gegenden, in denen ich mich mit dem Schmetterling sehe, sind mir
wohlbekannt.
So würde ich den Frühling sehen:
Schnee ist zerschmolzen
im Bache des Gebirges.
Ein Schmetterling fliegt.
Langsam steige ich ins Tal herab:
Vom Sand des Ufers
nimmt die Welle des Flusses
Schmetterlingsbild mit.
Ich würde den Berg erklimmen:
Ein Schmetterling schmückt
den Korb gepflückter Trauben.
Welch schönes Geschenk.
In der Gebirgshütte:
In dem Fensterglas,
spielt ein weißer Schmetterling.
Die Hütte im Schnee.
Das alles hat sich in meinen Gedanken abgespielt. Es ähnelt einem schönen Traum. Tief in meiner Seele wünsche ich mir, dass sich dieser Traum bewahrheitet. Nur wenn man den Seelenfrieden und das Glück sucht, findet man die Quelle der Kraft. Der Traum über die 4 Jahreszeiten kann sich erfüllen, nicht nur im Schlaf, sondern auch tagsüber, vielleicht auch nur für einen Augenblick, sofern wir es wahrlich wünschen.