Brigitte ten Brink & Gabriele Hartmann, bon-say-verlag

Thanks for the Dance – Doppel-Tanbun & Collage

Erscheinungsjahr: 2021

2021, Heft, 16 teils farbige Seiten, Din A6, 5 €, bon-say-verlag, ISBN 978-3-94590890-30-1, 5 €

Inhalt:

Weitere Informationen

Textproben, Inhaltsverzeichnisse, Bibliographische Angaben, Bezugsquellen (Nicht alle Elemente gleichzeitig vorhanden)

Danke für den Tanz – eine Hommage an Leonard Cohen.
9 Doppel-Tanbun und 5 Collagen, die Autorinnen wurden inspiriert von den Titeln und Texten des Albums.

Erscheinungsjahr: 2021

Rezension

Rezension Rüdiger Jung

der Narr
er wirft die Karten
auf den Tisch (GH)

Am Anfang der Mut der Verzweiflung. Es ist ja immer eine besondere Gratwanderung, den Themen Tod, Erbe, Hinterlassenschaft zu begegnen. Die Hommage der beiden Autorinnen an Leonard Cohen gilt speziell seinem letzten Album, das er noch konzipiert, aber zur Fertigstellung dem Sohn hinterlassen hat.Vergänglichkeit, Endlichkeit, Sterben rühren an eine finale ultimative Ohnmacht. Um so bemerkenswerter, wenn der Mensch, um den es geht, bis in den metaphysischen Bereich hinein nicht gezeichnet wird als einer, der zur Passivität verurteilt wäre:

Fegefeuer
die Seele fordert
Rechenschaft (BtB)

Ein Rollentausch : Ist nicht die übliche Vorstellung die, dass Gott derjenige ist, der Rechenschaft fordert, der Seele die Rolle zukommt, sie abzulegen? Drei kurze Zeilen, die reichen, Leonard Cohen einen Platz in der unmittelbaren Nachbarschaft Hiobs oder Jeremias zu geben. Aber ist es tatsächlich Gott , der zur Rechenschaft gezogen wird? Zumindest bleibt eine andere Lesart denkbar: die Seele könnte ausbrechen aus ihrem „Gefängnis“ – und je nach dem, ob das Menschenbild von Dichotomie oder Trichotomie geprägt ist, könnte es dem Leib, oder auch Leib und Geist obliegen, Rede und Antwort zu stehen. Gleichsam ein inneres „Fegefeuer“!

Wie nehmen nun Brigitte ten Brink und Gabriele Hartmann die musikalische Hinterlassenschaft Cohens – sein „Testament“, wenn man so will – auf? In einer ganz eigenen und poetischen Sichtweise, für die einmal mehr gilt: vier Augen sehen mehr als zwei:

IT’S TORN

Das Haus am Meer – verlassen. Manchmal, an hellen Tagen, ist es, als klänge noch ihr Lachen durch die Räume. (BtB)

sieben Häute
der Sommerwind spielt
mit den Hussen (GH)

DEM KOLIBRI LAUSCHEN

die Wiesenwege
der Kindheit asphaltiert
wohin sich wenden? (BtB)

Sonnenuntergang – langsam, ganz langsam senkt sich der letzte Vorhang. (GH)

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