Zügig fahren wir nachts durch die stillen Straßen bis zum Stadtrand. Im Scheinwerferlicht stauen sich die Autos bereits in zehn oder zwölf langen Reihen. Kurzes Zögern, dann ordnet er sich ein. Um uns herum stehen die Grenzbeamten. Ihre Uniformen glänzen metallisch an Knien und Ellenbogen. Mein Bruder drückt den Rücken durch.
Ferienbeginn
in den Chinaschläppchen
wackeln die Zehen
Abgase wabern zum Nachthimmel. Nach einer Stunde Motor-anvorwärtsrollen-Motor-aus noch 40 Meter. Vater am Steuer. Mutter daneben. Dazwischen Schweigen.
Mein Bruder trägt Kopfhörer. Ich betrachte die eckige Röhre neben der Autoschlange. Dünne Stelzenbeine stützen die Konstruktion. Unsichtbar in ihren Tiefen verborgen, weiß ich, auf einem schmalen Laufband, die behelfsmäßigen West-Berliner Personalausweise. Kurz vor dem Kontrollhäuschen setze ich die Brille über die Kontaktlinsen.
Dann mustert mich ein fremdes Augenpaar. ‚Hoffentlich winken sie uns nicht raus‘, denke ich, ‚hoffentlich müssen wir den prall gefüllten Kofferraum nicht wieder aus- und einräumen‘. Ich lächle die Augen nicht an, lächle auch nicht auf dem Foto …
… dann fahren wir aus dem künstlichen Licht heraus. Ich grabe meinen Kopf in das Kissen und verliere mich in dem monotonen Baabam … Baabam, das beim Passieren der Betonplattennahtstellen bei konstant 100 Stundenkilometern entsteht.
Grillenchor
zwischen Olivenbäumen
noch ein Gelato